Bis das Glöckchen zur Bescherung läutet

Bis das Glöckchen zur Bescherung läutet

Advent, Advent – der Adventkranz brennt!

Von Laureen Holmes, Hannah Grillitsch, Miriam Seifert und Michelle Weilharter

Es war Heiligabend, als Sven Olafson von der anstrengenden Arbeit als Holzfäller nach Hause kam, in sein abgelegenes Holzhüttchen mitten auf einer Waldlichtung im idyllischen Skandinavien. Er konnte es kaum erwarten heimzukommen und den atemberaubenden Ausblick auf seinen kristallklaren See und seine bescheidene Fischerhütte zu genießen.

Auf seinem langen und beschwerlichen Heimweg schleppte er schwere Holzscheite mit seinen großen und muskulösen Armen und wartete nur auf ein Tier, das er erlegen, häuten und die Knochen des Tieres seinem zahmen, alten Wolf Hildegard verfüttern konnte. Sven wurde als kleiner Junge von seiner Familie verstoßen und von wilden Wölfen aufgenommen und großgezogen, aus diesem Rudel stammte Hildegard.

Von weitem sah Sven die finsteren Rauchwolken und ahnte Böses. Er eilte, so schnell er konnte, zu seiner Hütte, da er wusste, dass er Hildegard in dem Haus eingesperrt hatte. Als er auf der Lichtung ankam, sah er lediglich die verkohlten Trümmer seines Heims. Plötzlich fiel ihm ein, dass er den Adventkranz hatte brennen lassen. Mit einem lauten Schrei fiel er auf die Knie und sah Hildegards verkohltes Halsband mit den goldenen Glöckchen dran, sofort kamen ihm die Tränen. Plötzlich erinnerte er sich an die Worte seiner Mutter: ”Heul leise!”.

Von weitem hörte man Donnergrollen und die ersten Regentropfen fielen vom Himmel. Von tiefer Trauer geplagt, konnte er sich nicht bewegen und verharrte in dieser Position für eine Weile. Die Regenmassen peitschten ihm ins Gesicht und der laute Donner holte ihn aus seiner Starre.

In dem Moment, als er den Trümmern seines Hauses den Rücken zuwandte, hörte er ein leises Wolfsheulen. Schnell lief er zu einem Baum, um an ihm zu riechen, um die Fährte des Wolfes aufzunehmen, doch ohne Erfolg. Deshalb dachte er, dass er sich das Heulen nur eingebildet hatte.

Als er sich wieder umdrehte, ertönte ein zweites Heulen. Er drehte sich wieder in Richtung des Hauses und da war sie, seine Hildegard, die majestätisch auf dem Felsvorsprung stand. Hinter ihr schlug ein Blitz ein und man sah ihre mächtige Schattengestalt über den Trümmern seines Hauses ragen.

Sie sprang herunter, ihr weißes Fell glänzte im Mondlicht, als sie in seine offenen Arme lief. Gemeinsam feierten sie ein glückliches Weihnachtsfest in der Fischerhütte.

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