Geschichten zum großen Fest

Geschichten zum großen Fest

Kein Weihnachten ohne Susi

Von Michelle Höck, Anna Napetschnig, Daniela Nikić und Valentina Wodlej

Es ist der 4. Dezember 1948 und die beiden Geschwister Julia und Max warten schon sehnsüchtig auf das Christkind. Die Bäume schütteln und rütteln die restlichen Blätter von ihren Stämmen und die Grashalme schwingen ihre fast eingefrorene Stiele. Ein Reh guckt aus dem Wald mit seinen himmelblauen Augen und man merkt, der Weihnachtszauber ist übers Land gekommen.

Die Mutter Elise und der Vater Günther kommen mit einer Axt aus der Türe und die beiden Kinder wissen sofort, dass nun Zeit wird den Weihnachtsbaum für dieses Jahr auszusuchen. Die Familie steigt über Stock und Stein Richtung Wölfstratten und nach nur kurzer Suche finden sie den perfekten Baum. Der Vater lässt die spitze Axt schwingen und fällt die 190 Zentimeter große und 120 Zentimeter breite Tanne. Mit Sack und Pack schleift die ganze Familie den schweren Baum nach Hause und kaum bei der Hütte ankommen, freuen sich die Kinder den Weihnachtsbaum aufzustellen.

Doch als sie zu Hause ankommen, sehen sie, dass die Stalltüre offen steht. Die Eltern suchen den ganzen Bauernhof ab und finden nichts, aber als der Vater am Abend in den Stall geht, merkt er, dass Susi fehlt. Schnell läuft er ins Haus und berichtet, dass die beste Milchkuh fehlt. Max fängt an zu weinen und Julia lenkt ihn gleich mit dem Adventkranz ab, indem sie die erste Kerze anzündet.

Es sind seit diesem Zwischenfall und schon fast zwei Wochen vergangen, aber Susi ist bis heute noch immer nicht aufgetaucht. Mittlerweile ist es schon der 16. Dezember und es ist früh am Morgen, als Julia und Max aufwachen und aus dem Fenster schauen.

Der erste Schnee fällt gerade vom Himmel auf das immer winterliche Land. Die Geschwister springen sofort aus den Betten und laufen gleich nach draußen. Die Kinder laufen über die ganze Berglandschaft und spielen Verstecken. Max sucht gerade ein Versteck, als er auf einmal Susi hinter einem Busch entdeckt und sofort ruft der Junge seine ältere Schwester. Die Geschwister nehmen die Milchkuh in den Arm und bringen sie wieder nach Hause, worüber sich die Eltern besonders freuen.

Heute ist der 24. Dezember und die Kinder freuen sich schon den ganzen Tag auf den Abend, weil sie wissen, heute gibt es Geschenke. Nach dem Abendessen hören die Geschwister die Glöckchen läuten und begeben sich Richtung Christbaum und finden unter dem Baum viele Geschenke. Julia schaut aus dem Fenster und sieht Susi im Stall schlafen. Die Familie singt Weihnachtslieder und ist wunschlos glücklich.