Stell dir vor, morgen ist Matura!
Eingeschlossen zwischen Triumph und Misserfolg
Es ist der 4. Mai 2020, ich gehe durch die engen und dunklen Gassen von Völkermarkt und der kalte Wind streift über meine Haut. Nur mit langsamen Schritten nähere ich mich einem großen Bauwerk, ich zittere vor Angst und blicke mit Vorsicht auf die Fassade, worauf „Bundeshandelsakademie Völkermarkt“ geschrieben steht.
Nach kurzem Zögern und einem Atemstopp betrete ich das Gebäude, ohne mir im Klaren zu sein, was mich erwartet. Parallel dazu denke ich daran, dass meine letzten Tage an dieser Schule bereits angebrochen sind.
„David, du schaffst das!“, stottere ich leise vor mich hin. Ich setze mich hin, um mich besser konzentrieren zu können, dabei überfällt mich der Gedanke, dass die Matura das letzte Hindernis an dieser Schule darstellt.
Mir klappern vor Aufregung die Zähne und mein Puls rast, wenn ich bloß an dieses Ereignis denke. Nachdem ich mich längere Zeit mit diesem Thema beschäftigt habe, erkenne ich, dass ich aktuell gut genug vorbereitet bin.
Innerhalb eines Augenblicks verändert sich jedoch dieser Gedanke und es bilden sich Schweißperlen auf meiner Stirn. Mir wird schwarz vor Augen, wenn ich an die kommende Woche denke. Dann muss ich jeden Tag Aufgaben unter Zeitdruck lösen, Texte schreiben oder mich mit jemandem der Prüfungskommission auseinandersetzen. Ich weiß, dass kein Ausweg mehr zu finden ist, aber ich fühle mich wie gelähmt vor Angst. Dabei stelle ich mir die Frage, ob ich in diesem Zustand wirklich zur Prüfung antreten soll.
Auch meine Mitschülerinnen und Mitschüler sind im Gesicht kreidebleich vor Angst, aber ich vermute, dass die Lehrerinnen und Lehrer uns in den vergangenen Jahren ausreichend vorbereitet haben. „Doch ist das bloß eine Illusion und ich rede mir alles selbst ein, oder haben wir wirklich ein umfangreiches Wissen?“, flüstere ich zu meinem Klassenkameraden.
Obwohl ich mich bereits lange Zeit mit diesem Thema auseinandersetze, bin ich nun zu folgendem Entschluss gekommen und äußere mich in der Klasse: „Jeder Einzelne von uns kann die Matura schaffen, wenn er an sich glaubt!“
Was sage ich nur, das ist doch Irrsinn, „Ohne Fleiß kein Preis“ ist das richtige Zitat zu diesem Anlass, doch ich bin davon überzeugt, dass wir genügend gelernt haben und die Aufgaben der Matura Schritt für Schritt erfolgreich erledigen werden.
Von David Krassnig, 5AK