Stumme Gesichter lauter denn je: Ansprache zum Schulbeginn

Stumme Gesichter lauter denn je: Ansprache zum Schulbeginn

Große Worte sind gefragt! Die dritten Klassen der Praxis-HAK Völkermarkt widmen sich in diesem Semester im Fach Deutsch unter anderem der Meinungsrede. Die 3BK nahm gemeinsam mit Prof. Martin Erian Erich Kästners berühmte Ansprache zum Schulbeginn zum Anlass, selbst über den Start in ein neues Jahr nachzudenken.

Lasst euch die Kindheit nicht austreiben! Schaut, die meisten Menschen legen ihre Kindheit ab wie einen alten Hut. Sie vergessen sie wie eine Telefonnummer, die nicht mehr gilt. ihr Leben kommt ihnen vor wie eine Dauerwurst, die sie allmählich aufessen, und was gegessen worden ist, existiert nicht mehr.

– Erich Kästner: Ansprache zum Schulbeginn (1925)

Für das eigene Schreiben wurden die im Vorjahr erlernten rhetorischen Mittel wieder aus dem Hinterstübchen hervorgekramt, es galt aber auch zu überlegen, wie man inhaltlich und sprachlich die Zielgruppe überzeugen kann – in diesem Fall die eigene Klasse.

Alina Wedenig und Elena Wolfsberger haben sich bei diesem Erstversuch so manche kreative Freiheit genommen. Ihren Text lesen Sie hier:


Wo ist die Zeit nur hin?

Meine lieben Mitschülerinnen und Mitschüler!

Aller Anfang ist schwer, ob Volksschule, Gymnasium oder Oberstufe. Vor genau zwei Jahren kamen wir als Erstklässler in die Praxis-HAK Völkermarkt, jetzt sind wir schon in der dritten Klasse – wo ist die Zeit nur hin?

Am Anfang der Pandemie, als wir dachten, war es so: ein paar freie Tage und von zuhause aus Schule, wie cool! Und: Das wird schon nicht so lange dauern. Doch über ein Jahr später ist das Ausmaß für uns und die Welt erst wirklich erkennbar. Wieder fragen wir uns: Wo ist die Zeit hin?

Durch das Homeschooling waren wir plötzlich auf uns alleine gestellt und mussten selbst unsere Arbeitszeiten einteilen und unsere Aufgaben organisieren. Das lernten wir also, Selbstorganisation, Zeiteinteilung und Durchhaltevermögen. Es war sicher keine leichte Zeit, als wir von zuhause alles selbst durcharbeiten mussten, aber dadurch wuchsen wir und wurden stärken denn je.

Nun hat das neue Schuljahr angefangen, wir sind motivierter als jemals zuvor und sind zu Höchstleistungen bereit – auch mit der Hoffnung auf keine Rückkehr des allseits gefürchteten Lockdowns und des Distance Learnings. Dennoch bleiben unsere treuen Begleiter und erzwungenen besten Freunde, die MNS-Maske und die FFP2-Maske, stets an unserer Seite oder besser gesagt über unserem Mund.

Doch trotz der stillen Gesichter um uns herum, wir sind lauter und mutiger als je zuvor.

Einige unserer Mitschüler haben diese Reise nicht geschafft und diese haben wir auf unserem Weg zurücklassen müssen – aber nicht ohne Hilfe unsererseits, dass sie es doch schaffen hätten können. Auch haben wir in den Jahren neue Freundschaften schließen können und dadurch unsere Klassengemeinschaft bereichert. Jeder Mensch hat einen eigenen Weg, den er meistern muss, mit allen Höhen und Tiefen. Dabei sollte man immer sein Bestes geben und egal was geschieht, man darf niemals aufgeben.

Aber denkt immer daran, Schule ist nicht alles im Leben. Denn: Wissen ist begrenzt, doch die Fantasie ist unendlich – also los, machen wir etwas daraus!