Autor: Maximiliane Sebestyen

Ein bewegtes Jahrhundert auf der Bühne

Dramatische Aufarbeitung zum Gedenkjahr

Zahlreiche Projekte setzten sich im Spätherbst mit dem Gedenkjahr 2018 auseinander. Im Geschichteunterricht unternahm Prof. Maximiliane Sebestyen den erfolgreichen Versuch, mit den Schüler/innen der 4BK Schlüsselmomente aus hundert bewegten Jahren österreichischer Geschichte literarisch aufzuarbeiten. Entstanden sind gleich mehrere dramatische Szenen, die Anfang Dezember der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Drei Szenen – zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie, zur Phase vom „Anschluss“ an Hitlerdeutschland bis zur frohen Kunde „Österreich ist frei“ sowie zum EU-Beitritt – finden Sie nachfolgend.


1918: Republik – und Kleinstaat

Von Sedina Halilovič, Nejra Ibrahimovič, Nina Lube und Katja Tscherteu

Mathilde: Hallo, Frida.

Frida: Ja hallo! Du, jetzt hätt ma endlich den Krieg hinter uns.

Mathilde: Ja eh, was da alles passiert is, is ja nicht mehr normal.

Frida: Ja, das is wirklich nirma normal. Heut hama den 10. November 1918. Wir leben seit 1914 in Armut und Elend. Wir haben in diesen furchtbaren vier Jahren unsere Ehemänner kaum zu Gesicht bekommen und viele sein natürlich gefallen. In diesen vier Jahr‘ hama große Hungersnöte ghabt und wos des Schlimmste is, wir hama Angst khabt und des jeden Tag. Jeden Tag seima wir mit Ängsten aufgstanden und ham zu Gott gebetet, dass es net unser letzter Tag is.

Mathilde: Ja, furchtbar is des, aber i hab ghört, dass ma a Republik werden sollen. Er muas lei nur noch so an Vertrag unterschreiben. Des hast fir uns ka Angst mehr, kane Hungersnöte und des Wichtigste: kane Kriege mehr.

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1918-1968-2018: Kreative Rückblenden

Das Gedenkjahr 2018 fand an der Praxis-HAK Völkermarkt in Form einer bunten Veranstaltung seinen Abschluss. In diesem Kontext entstanden auch mehrere literarische Arbeiten, ausgewählte Texte sollen nachfolgend präsentiert werden.

Bei Prof. Maria Mrčela setzten sich die Schüler/innen der 3BK mit dem gesellschaftlichen Aufbruch des Jahres 1968 auseinander, die 4BK beschäftigte sich bei Prof. Martin Erian mit der Migrationsgesellschaft der Gegenwart.

Auf den nächsten Seiten finden Sie folgende Texte:

  • Nejra Ibrahimović (4BK): Meine ersten drei deutschen Wörter: „Ein Brot, bitte“. Oder: Wo ist Heimat?
  • Lisa Hartl (3BK): Mutter
  • Carmen Schweiger (3BK): Zeitkapsel an Urenkel
  • Florian Stojec (3BK): Tagebucheintrag vom 5. Oktober 1968
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